Nach Störfall: Französische Chemiefirma ARKEMA räumt Versäumnisse ein

Nach dem Störfall bei der Firma ARKEMA und dem Einsatz von Rettungskräften in Lauterbach fand am frühen Freitag Nachmittag auf Einladung des Umweltministeriums ein Informationsaustausch der Beteiligten statt. Im Schulungsraum des Lauterbacher Feuerwehrgerätehauses trafen sich neben Feuerwehr, Polizei, Umweltministerium, Gesundheits- und Umweltamt auch Vertreter der Firmen ARKEMA und TOTAL sowie der Werksfeuerwehr der Chemieplattform St.Avold/Carling.

Nach Auskunft der Firma ARKEMA waren am Donnerstag beim Neustart einer Anlage nach mehrwöchiger Wartung an einer nicht ordnungsgemäß verschraubten Dichtung 3000 Liter Ethylacrelat in eine offene Auffanggrube gelaufen. Diese wurde um 16.00 Uhr abgedeckt und danach in geschlossene Behältnisse verbracht. Bis dahin waren etwa 10 % der Flüssigkeit in die Umwelt verdampft. Die intensive Geruchsbelästigung reichte bis Saarwellingen, was selbst die Verantwortlichen der ARKEMA überraschte.

In einem offenen Gespräch gestand ARKEMA Versäumnisse bei der Information der saarländischen Behörden ein und entschuldigte sich. Man habe an der Störstelle gearbeitet und sei sich über die Verunsicherung in der benachbarten Bevölkerung nicht im Klaren gewesen.

Es wurde vereinbart, die Informationskette ähnlich wie die der Firma Total zu gestalten. Dort wird bei einem Störfall unmittelbar das zuständige Referat im Umweltministerium informiert, das die Meldung dann seinerseits die saarländischen Kommunen und Einsatzkräfte weiterleitet. Damit ist gewährleistet, dass auch auf der deutschen Seite die Situation eingeschätzt und die richtigen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung eingeleitet werden können.

Zusätzlich sollen die Feuerwehren mit speziellen Proberöhrchen ausgestattet werden, mit denen es möglich ist, anhand einer Riechprobe den ausgetretenen Stoff zu identifizieren, falls er – wie am Donnerstag – aufgrund seiner Konzentration nicht mit Messgeräten nachgewiesen werden kann.

Ortsvorsteher Dieter Peters, der bei diesem Treffen ebenfalls anwesend war, begrüßte die Offenheit der Werksvertreter bei diesem kurzfristigen Treffen und ist zuversichtlich, dass Verbesserungen in der Kommunikation auch einen besseren Schutz der Bevölkerung mit sich ziehen.

Der Störfall auf der Anlage wurde am Freitag abschließend behoben. Noch während der Sitzung in Lauterbach meldete ARKEMA telefonisch, dass die Arbeiten beendet seien und die Anlage wieder im Regelbetrieb läuft.

Presseerklärung des Umweltministeriums: https://www.saarland.de/SID-00DC62AD-F0C34194/6767_250975.htm