Keine Sitzbank am Ehrenmal

Mit Verwunderung und leichtem Befremden hat die SPD-Innenstadt darauf reagiert, dass die Stadt die Aufstellung von einer oder zwei Sitzbänken am Ehrenmal für die Opfer des Faschismus in der Kleinschen Anlage an der Kühlweinstraße abgelehnt hat. Dies umso mehr, als sich der SPD-Ortsverein bereit erklärt hat, die Bank zu finanzieren.

In etwas verschwurbeltem Amtsdeutsch bezieht sich das städtische Amt für öffentliches Grün darauf, dass das Ehrenmal als „frei stehendes frühes Kulturdenkmal aus Gestaltungsgründen frei stehen“ muss. Dies erschließt sich dem ortskundigen Betrachter nicht, da in unmittelbarer Nähe durchaus Standorte für eine oder zwei Bänke zu finden wären, die den Blick auf das Mahnmal sogar noch im Weitwinkelformat frei ließen.

Auch der amtliche Hinweis auf jeweils zwei Bänke in 25 bzw. 30 Meter Entfernung sind nach Ansicht der Innenstadt-SPD nicht geeignet, den Teilnehmern an Gedenkveranstaltungen die Gelegenheit zu bieten, den gesprochenen Worten anlässlich solcher Feierstunden zu folgen.

Zusätzlich erwähnt der städtische Fachdienst als Grund der Ablehnung, dass zu Sitzbänken in öffentlichen Anlagen immer Abfallbehälter gehören, die dann stark genutzt würden und einen erhöhten Reinigungs- und Leerungsbedarf erforderten.

Immerhin wird der gute Wille des SPD-Ortsvereins Innenstadt wohlwollend zur Kenntnis genommen, denn einen gestifteten Geldbetrag würde die Stadt gerne zur Restaurierung in die Jahre gekommener Sitzbänke verwenden.

Bleibt als Fazit, dass man in der Zeit, in der man im Rathaus an den Ablehnungsgründen gegrübelt hat, wahrscheinlich schon eine Bank im Boden befestigt haben könnte.

Die SPD der Innenstadt wird sich mit der Ablehnung nicht zufrieden geben und bezüglich der Aufstellung in Ehrenmalnähe, ohne den Gesamteindruck denkmalschutzwidrig zu beeinträchtigen, weiter nachhaken. Bei der genauen Standortwahl ist sie gerne behilflich.